29. Oktober 2008

NA BITTE !

Geht doch. So ein moralischer Appell kann wahre Wunder bewirken...
Ich bedanke mich hiermit ausserordentlich aufs Äußerste für die eingereichten Fachartikel. Besonders Frau G. sei zugeraunt, dass mir da wohl durch zeitliche Verquickung ein kleines Malheur passiert sein muss. (Ich bewundere Ihre Güte und Großherzigkeit und danke für die Treue und Zuverlässigkeit, liebe Frau !) Den dauerschierenden Abiturientinnen kommt hiermit ebenfalls größtmöglicher Dank zu, möge das Schieren von Lehrbüchern Euch in der Prüfung mit bloßem Auge gelingen!
Meine Lieben.
Wir werden nun sehen, wie das Volk entscheiden wird.
In dieser Frage, die die kulturelle Identität der Menscheheit so entscheidend beeinflussen wird, ist jede Stimme von entscheidender ethischer Konsequenz!
Was haben wir heute noch für programmatische Programmpunkte ?
Ach ja: EINLEGEN.
Wer nämlich dachte, eingelegte Gurken seien das einzige, was die traditionellen Spreewälder einlegen, der irrt. Gewaltigst !
Durch die vollendete Technik des Einlegens konnten sich die Einwohner des Spreewalds ca. ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bald noch anderen Dingen zuwenden, die es wesentlich werter waren, ordentlich eingelegt zu werden !
Nämlich Hühner !

In nur einem einzigen Glas eingelegte Hühner eröffnet sich dem Betrachter eine ganze Bandbreite an Erkenntnissen.
Um es etwas frenetischer zu formulieren: das ganze Universum der Werdung liegt einem mit dem Erwerb nur eines solchen Meisterwerkes traditioneller Lausitzer Handwerkskunst zu Füßen!
Gleich unterhalb des praktischen Schraubdeckels sehen wir einen Hühnerembryo am 3. Bruttag in dieser typischen embryonalen Haltung.Und so fort.
Am Boden des Glases sind dann die richtig fetten Leckerbissen zu finden.
Heute, ca. 3 Tage vor dem Schlupf würden unsere heiß ersehnten Dieter-Kinder ungefähr an der markierten Stelle im Einlegeglas rangieren, wenn wir sie einlegen ließen. Im Spreewald.
Für die Detailversessenen unter Euch hier nochmal in Großaufnahme:

An einem fröhlicheren Gesichtsausdruck der Hühnerbabys sollten die Spreewälder allerdings noch bissel arbeiten, sonst machen eingelegte Hühner einen nicht so lustig, wie eingelegte Gurken (jaja, aber erst nach 3 Tagen, haha.) Jedoch ich muss gestehen, dass sie dieses Problem schon in Guben (rechts vom Spreewald) in den Griff gekriegt haben. Dort wird nämlich auch täglich fleißig eingelegt und zwar erstmal in Formalin. Das erfuhren wir aus einer Broschüre, die im Hotel auslag. In Guben kann man dabei nämlich zugucken und der Herr mit dem Hut, Günter heißt der, hat das nämlich von den Gurken abgeguckt und macht das jetzt mit Menschen. Und die sehen richtig fröhlich aus, wenn sie dann zu Ende eingelegt sind und in der hauseigenen Ausstellung der Schauwerkstatt vom wissenshungrigen Einlegetouristen beäugt werden können. Eintritt 6 €, 3 ermäßigt. Ich war jedoch mit den eingelegten Hühnern schon seelig.

Jetzt brennt Ihr natürlich noch darauf, den aktuellen Dieter-Sachstand zu erfahren. Und ja richtig, es gibt was Neues ! Eine gewisse verhaltensauffällige kleine Ei-Ruferin hat sich solidarisch schräg gegenüber von Dieters "Höhle" zum Brüten in einer Plastekiste niedergelassen und betreut jetzt die übrigen 6 "Kellereier". Diese hatten ja nun beim besten Willen nicht mehr unter unser aller Herzchen Dieter runtergepasst und da hub ich sie im Keller auf und wendete sie fürsorglich alle 12 Stunden um eine viertel Drehung(naja ungefähr). So kann man Bruteier nämlich noch ne Weile aufbewahren und man sagt, es würden trotzdem noch respektable Ergebnisse zu erwarten sein. Ich befürchte nur eine gewisse Charaktertendez. So Richtung Kellerkinder. Wir werden noch sehen. Als Ode an den Wettergott möchte ich Euch noch abschließend ein letztes Foto präsentieren.


Henni im Dauerregen.
Ade´nun zur gute hen Nacht, jetzt wird aber aus ge he macht ...

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