2. November 2008

Worte zum SONNTAG.

Hallo und piep piep,
während im Hintergrund ein schlecht kritisierter Polizeiruf läuft, möchte ich Euch noch mit ein paar Sätzen erfreuen.
Die Hübschen lieben Sieben sind ganz schön mopsfidel und hüpfen gern lecker zubereiteten Fressi (Heute Kartoffeln mit Quark + "Kükenstarter") rum, das es nur so rumsprenkelt.
Da sie aber noch sehr kälteeimpfindlich sind, trauen sie sich nur unter Dieters Schwingen hervor, wenn die Rotlichtlampe an geht (1x pro Stunde für 15 min.) Die Glucke (hier: Dieter) bleibt im Grunde weiterhin aufs Nest gelümmelt und schaut nur dröge in der Gegend herum. Man stelle ihr Futter hin und siehe da, sie pickt emsig darin herum und gibt so einen Lockton von sich (in etwa: gock gock gock, hartes "g" im Staccato,bitte nachsprechen!) und schon kommt die kleine Puscheltruppe unterm Gefieder hervor und beginnt auch zu picken.
Alsdann gibt jedes Bommel einen Minischiß ab, gern auch direkt auf den geduldigen Dieter drauf und flugs, verschwinden sie wieder unter ihrer Wommelma.
So geht das jetzt TageinTagaus, Woche für WOche werden die aber besser mit den Temperaturen klarkommen. Man rechne damit, dass sie in 8 Wochen einigermaßen im Stande sind, im Garten für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Wenn nicht Nachbars Katze was spitz kriegt.
Ich möchte nun gern auf eine Leserfrage antworten. Der Dieter und auch jedes andere normale Huhn merk nüschte davon, dass die Eier ja quasi Kuckuckseier sind, also fremdgelegt. Naja, beim "Austauschen" der Unbefruchteten gegen Fremde Eier sollte der Hühnermensch schon etwas Behutsamkeit walten lassen, da Hühner ja wie ihr längst gemerkt haben dürftet ja unheimlich schlau sind ! Also am besten im Dunkeln und bissel vorwärmen. Wenn man sie ließe, würden sie ja sowieso jeden Tag ihr Ei heimlich unter eine gluckende (=brütende) Kollegin untermogeln, wenn diese gerade mal absent ist, um sich die Hühnerbeine zu vertreten. Da hat Henni auch schon etliches Geschick bewiesen. Dieses trickreiche Gehabe des gerade nicht brütenden Huhns versucht der fürsorgliche Hühnerhalter aber mit Bleistiftmarkierungen an den "wahren" Eiern zu unterbinden, denn es würde ein Problem geben. Wie ihr ja selber hergeleitet habt, dauert es vom ersten Tag der Bebrütung (= 37° Erwärmung und Warmhaltung mittels Glucke oder Brutapparat) bis zum Schlupf 21 Tage. Wenn die Saubarden nun aber immer wieder später noch mal ein Ei unter ihre Nestnachbarin legen, dann kommen die Küken nicht alle am selben Tag aus dem Ei sondern eher so gekleckert. Normalerweise stehen die Glucken aber ca. 24 Stundennach dem Schlupf auf und geleiten die Kinderchen zu Speis und Trank (wenns nicht gerade eine Übermutter ist wie Dieter, bzw. winterliche Kälte herrscht). Das würde dazu führen, dass die noch nicht ganz ausgeschlüpften Nachzügler jämmerlich erfrören.
Daher greift der beherzte Mensch da vorsorglich ein. Wenn man wie ich armer Stadtmensch mangels Schwerhörigkeit der Nachbarschaft aber keinen Hahn hat, muss man die Eier ja sowieso irgendwo anders her beordern und sie dann mit einem Mal unterjubeln.
Dem Huhn als Solches und Dieter im Speziellen ist das also ziemlich oberwurscht, wen und was es da eigentlich ausbrütet. Zur Not suchen die sich auch draussen einen runden Stein!
Man könnte, so eine gewagte These hier, auch ein handelsübliches Alienei ausbrüten lassen oder Warrane oder so.
Und in Echt halten sich viele Geflügelzüchter noch ein zwei Seidenhühner, um mit denen z.B. Pfauen, Enten oder irgendwelche schwierig per Kunstbrut zu brütenden Viecher natürlich beglucken zu lassen.
Mit nur einer brutlaunigen Glucke steht einem also ein ganzes Universum an Möglichkeiten offen ! (Falls man z.B. schon immer mal wissen wollte, was aus dem Frühstücksei noch so werden kann, oder wenn man mal gern einen besonders großen Broiler haben will: Eier von Riesenbrahmas schicken lassen, unter die Glucke, ausbrüten, bissel hegen und füttern und schon hat man ein zartes Hähnchen in Ponygröße!)
Ich hoffe, ich konnte umfassend beantworten.
Wer noch Fragen hat, immer raus damit ! Ansonsten an dieser Stelle bald mehr zum Thema Küken, Dieter, Eizahn und Erziehung...
Lieber ein Wommel in der Hand als ne Dommel im Rohr.

1. November 2008

ES IST VOLLBRACHT.

Meine lieben teuren Leserchen,


SIE SIND DAHAAAA!!! 7 possierliche winzige Dieterkinderchen tummeln sich nun unter Dieters Popo und fiepen gar herzzerreißend !
HACH NEE, sind die wommelig !
Eine SchlupfQUOTE von 87,5 %, das ist ja BEDEUTEND mehr, als alle Kapitalanlagen am Markt zusammen gerade an Rendite bringen. Leute, ich sags Euch, MACHT IN HÜHNER !


Gestern ist Dieter samt seiner neuen Sippschaft noch in unseren Wintergarten in eine risige Box umgezogen. So können wir sie besser beobachten, füttern, striegeln und bilden. Heute morgen zum Frühstück hat der Nichthühnerfan z.B. Händel aufgelegt. Gegen Mittag gabs dann bissel Klezmer und zum Nachmittagskaffee waren sie live in Hörweite, als Oma und Opa zotige Witze zum Besten gaben! SOfort haben wir auch mit der Erziehung begonnen. Heute hatten wir Deutsch als Fremdsprache und Sport:


Dieses Foto enstand einige Sekunden, bevor das Küken seine erste Flugstunde bei der Fluglehrerin Yolanda nahm. Es landete etwas schwerfällig direkt auf einem Pantoffel.
Daran müssen wir noch arbeiten.(Bei Yolanda.)


Auch die erste Lektion in Ernährungskunde liegt schon hinter den Kleinen:


So sind wir nun gerade alle damit beschäftigt, ein ausgefeiltes, an den neuesten Erkenntnissen frühkindlicher Kükenbildung orientiertes Bildungskonzept zu erstellen.

Vorher müssen wir noch die leeren Behausungen der letzten 3 Wochen beräumen.

So, meine Lieben, für heute genug der Rührseeligkeiten. Morgen werde ich noch etwas Zeit investieren, um die letzten Bildungslücken in Sachen Huhn und Wommeldieter zu schließen.

Natürlich wird es noch Vieles von den wommligen Stinkerchen zu berichten geben...

Ich freu mich.